Im Test: Schwalbe Procore

Im Test:  Schwalbe Procore

Viel wurde im Vorfeld über Sinn und Sinnlosigkeit des Doppelkammer-Systems von Schwalbe diskutiert. Rund ein Jahr nach offiziellem Verkaufsstart sind unsere bestellten Systeme endlich bei uns im Bike Shop eingetroffen. Nach einem ausgiebigen Test im Pfälzer Wald und Gröden lässt sich nun ein erstes Resümee ziehen.

Was ist Procore ?

Wer kennt es nicht: Vor jeder Tour überlegt man sich genau, wie der Reifen aufgepumpt werden soll. Im Uphill empfiehlt sich ein Reifen mit hohem Druck, um möglichst wenig Rollwiderstand zu erzeugen. Im Downhill ist jedoch mehr Traktion gefragt, welcher durch Reifen mit niedrigeren Luftdrücken erzeugt wird. Allerdings steigt dadurch die Anfälligkeit für Durchschläge auf rauem Gelände. Ein Kompromiss zwischen beiden Extremen war bisher zwangsläufig die Folge.

Procore schafft hier Abhilfe, in dem es die Vorteile beider Luftdrücke durch ein Doppelkammersystem vereint. So setzt sich das System aus einem speziellen Innenreifen und Schlauch zusammen, welche sich direkt auf der Felge befinden. Die äußere Kammer bildet wie nach dem Tubeless-Prinzip der Mantel. Das Aufpumpen der beiden Kammern erfolgt durch ein Ventil mit zwei Drehverschlüssen. Öffnet man das Ventil wie gewohnt, lässt sich die Innenkammer befüllen. Die große Hauptkammer öffnet sich durch zusätzliches Aufdrehen des zweiten Drehverschlusses. Schwalbe empfiehlt die Innere Kammer mit 4-6 bar, die Äußere mit 0,8 – 1,3 bar zu befüllen. Der hohe Druck des Innenreifens sorgt dabei für Stabilität, schützt vor Durchschlägen und erlaubt es somit der äußeren Luftkammer mit extrem niedrigem Luftdruck gefahren zu werden.

Die Montage

Was wird benötigt?

Alles was für die Montage des Systems nötig ist, ist im Set vorhanden. Ihr braucht lediglich:

– Pumpe

– Tubelessfähige Reifen

– Tubelessfähige Felgen mit mindestens 23mm Innenbreite

Nach anfänglichen Bedenken, was die Montage betrifft, können wir nun nach zwei Umbauten Entwarnung geben. Wer die Schritte in dem von Schwalbe gezeigten Video befolgt, kann eigentlich nichts falsch machen. Zu beachten ist jedoch, dass sich die Montage bei schmäleren Felgenbreiten möglicherweise etwas erschweren kann, da schließlich Schlauch, Innenkammer und Mantel untergebracht werden müssen.

Der Test auf dem Trail  

Schon auf den ersten Metern auf dem Trail wird klar: Hier ist etwas anders! Durch das Doppelkammer-System erhält man aufgrund der natürlichen Dämpfungseigenschaften des Reifens ein deutliches Plus an Komfort. Durch den niedrigen Luftdruck der Außenkammer passt sich der Reifen jeder Unebenheit perfekt an und bietet vor allem in Kurven massig Grip.

Procore auf dem Trail

Auf steinigen Trails werden die Vorteile von Procore deutlich

Die Tatsache, dass der Reifen durch die Kombination aus Tubeless-Außenkammer und zusätzlicher Innenreifen quasi ,,unplattbar“ geworden ist, sorgt zusätzlich für eine ordentliche Portion Selbstvertrauen und verzeiht auch mal Ausflüge abseits der Ideallinie. Selbst im Falle einer Panne besitzt das Rad durch den Innenreifen noch ausreichende Notlaufeigenschaften, ohne dass die Felge beschädigt wird. Auch in Punkto Rollwiderstand gibt es absolut nichts zu meckern. Erst ab einem Luftdruck unter 1 bar macht sich die Reibung der Reifen bemerkbar.

Fazit:

Der verbesserte Grip ist enorm, die Fahreigenschaften deutlich komfortabler und der Pannenschutz ist einfach nur Genial .Wer nicht unbedingt jedes Gramm an seinem Bike zählt und dafür auf mehr Abfahrtsperformance aus ist, wird ohne Procore nicht mehr fahren wollen!

Jetzt bei uns im Shop erhältlich !

Autor: Pascal Fessler

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2 Gedanken zu „Im Test: Schwalbe Procore

  1. .Wer nicht unbedingt jedes Gramm an seinem Bike zählt
    Ein Seitenhieb auf Greg?

  2. Hi Pascal, deinen Procore-Test kann ich nur so bestätigen. Ich möchte auch nur noch ungern ohne Procore fahren.

    Gruß Björn (aus dem WLC)

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